SADARA – Das Bautagebuch Teil III

Im dritten Teil des Bautagebuchs schildern wir Ihnen die Inbetriebnahme der FEIGE-Abfüllanlagen im Chemiekomplex SADARA in Al Jubail Industrial City 2, Saudi-Arabien.

Drei Jahre nach Baubeginn konnte FEIGE im August 2016 endlich mit dem „Pre-Commissioning“ – der simulierten Inbetriebnahme der Anlagen ohne Produkt – beginnen. So hatten die Experten die Möglichkeit, Feinjustierungen vorzunehmen und den gesamten, vollautomatischen Produktionsprozess zu optimieren. Insgesamt hat FEIGE in dem neuen Komplex in Jubail ein grosses Leerfasslager mit Roboter-Depaletterung, sechs High-Tech-Abfüllanlagen für 24 verschiedene Produkte und sieben unterschiedliche Fasstypen, sowie einen Vollbereich für manuelle Fassabnahme und  Palettierung installiert.

Wie schon oft in den letzten Jahren sind Uwe Tonnemacher und seine Kollegen extra zur Vor-Inbetriebnahme für mehrere Wochen aus Bad Oldesloe angereist. Den Ablauf kennen die FEIGE-Mitarbeiter daher gut: Mit dem Flieger geht es über Frankfurt direkt nach Dammam, wo erst einmal die Immigration  auf sie wartet. Kommen zur gleichen Zeit auch Flieger aus dem asiatischen Raum an, kann das schon mal bis zu sechs Stunden dauern. Ihre Unterkunft ist ein nettes Hotel, aber viel Abwechslung gibt es nicht und auch sonst gibt es außer einer Shisha-Bar und einigen Restaurants wenig zu erleben.

Das ist aber nicht schlimm, denn die Arbeitstage sind lang: Morgens um 06:30 Uhr geht es los, dann werden die Experten von einem Fahrer ans Firmengelände gebracht. Mit der täglichen Gate-Pass-Prozedur und der drei Kilometer langen Fahrt dauert es manchmal eine Stunde bis sie ihren Arbeitsplatz erreichen, denn es müssen nicht nur das Besuchertor, sondern auch 5 verschiedene Checkpoints mit Ausweis-, Drogen- und Bombenkontrolle passiert werden. In der Halle erwarten die FEIGE-Mitarbeiter trotz Klimaanlage in den Sommermonaten über 40° C. Doch auch Regen und Sandstürme haben die Männer schon erlebt. Gearbeitet wird bis 17 Uhr, dann geht es zurück ins Hotel – und das an sechs Tagen in der Woche, bis auf Freitag. „Mein wöchentliches Highlight war ‚Bettys Diagnose‘ am Freitagabend oder der Besuch des Hypermarkes LULU, wo man alle Produkte der Welt kaufen kann – mehr Unterhaltung gibt’s dort nicht.“ so Uwe Tonnemacher.

Nach der Simulationsphase kehrte die FEIGE-Crew erneut im März 2017 mit 5 Mann zurück nach Jubail – denn nun wurde es ernst: Die Arbeiter, überwiegend Männer aus Pakistan, Indien und den Philippinen, lernten die Anlage und die Abläufe in Schulungen kennen. Ihre Aufgaben bestehen nur zum Teil im Bedienen der vollautomatischen Maschine – wichtig ist vor allem, dass sie bei Störungen wissen, was zu tun ist. Und sie müssen die Anlage warten, und zwar jeden Tag. Denn Hitze und vor allem der feine Wüstensand, der in der rundum geschlossenen Halle trotzdem durch jeden Spalt dringt, setzen der Technik zu. Reinigen und Ölen gehören somit täglich zu den präventiven Instandhaltungsmaßnahmen.

Die Übergabe zur Produktion an SADARA inklusive der rechtlichen Verantwortung erfolgte erst im Oktober 2017.Seit März war FEIGE immer mit mindestens einem Techniker zur weiteren Schulung und Produktionsbegleitung vor Ort. Die Abfüllanlagen wurden für alle Produkte grammgenau, tropfenfrei und leistungsgerecht  justiert und  teilweise modifiziert. 

Insgesamt wurden in dem Zeitraum schon 400000 200Liter-Fässer abgefüllt!!!

Nach insgesamt vier Jahren ist das Projekt SADARA für FEIGE damit abgeschlossen und das Wüstenabenteuer erst einmal zu Ende.

Aber keine Angst, es geht weiter, gerade ist eine weitere Änderung zur Optimierung in Arbeit.

Auch will SADARA die Kapazität des „Liquid Center“ erhöhen. Im ersten Schritt wird an zwei Abfüllanlagen ein zeitaufwendiger Umbau stattfinden, um die Leistung von 60 auf 100 Fass pro Stunde nahezu zu verdoppeln.

SADARA IS A NEVER ENDING STORY ...

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